CrazyDK

Eine Übersicht von Ralf Schuder


Titel- und Titelbilder © der Heftromane bei PABEL; der Edition DK und Dorian Hunter Romane bei Zaubermond

Band 3 der Dorian Hunter Reihe
  1. Geschichte der Heft- und Buchserie
  2. Kurzübersicht über die inhaltliche Entwicklung
  3. Autorenlexikon
  4. Lexikon der Seriencharaktere
  5. Dämonenkiller Sachlexikon
  6. Der Dämonenkiller im Internet
  7. Fan-Storys
  8. Was noch?
Band 165 der Zweitauflage



 nach oben

1. Geschichte der Heft- und Buchserie

Im Juli 1973 erschien der erste "Dämonenkiller"-Roman innerhalb der Heftserie "Vampir" (Pabel-Verlag). Der Autor Ernst Vlcek erfand die Figur des Dorian Hunter, die aufgrund ihres großen Erfolges mit dem 18. Abenteuer eine eigene Heftserie bekam. "Der "Dämonenkiller" erschien bald wöchentlich und wurde bis Mai 1977 fortgeführt. Trotz der positiven Leserresonanz und der guten Verkaufszahlen musste die Reihe mit Heft 143 eingestellt werden, denn innerhalb eines Jahres waren drei Ausgaben (104, 115, 121) von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert worden. Dem Gesetz nach musste die Serie somit für mindestens ein Jahr pausieren.

Es existierte zwar noch eine "Dämonenkiller"-Taschenbuchreihe, der Großteil der darin veröffentlichten Romane war allerdings inhaltlich vom "DäKi" vollkommen unabhängig. Lediglich die Ausgaben 21, 22 und 28 standen im Zusammenhang mit der eigentlichen Serie. Die Pabel-Bücher ab 1979 - 52, 53 und 54 - befassten sich mit den Abenteuern der Hexe Coco Zamis (der späteren Lebensgefährtin Dorian Hunters). Ab Ausgabe 55 wurde ein Thema aufgegriffen, das dann in den Veröffentlichungen des Pabel-Verlag nicht mehr beendet wurde: Die Erlebnisse Cocos mit dem Zauberer Merlin. Nach der Nummer 60 wurde innerhalb der Taschenbuch-Reihe keine Geschichte mehr erzählt, die mit dem "Dämonenkiller" zu tun gehabt hätte. Viele Fans wurden überrascht, als die Dämonenkiller-Heftserie im April 1983 vom Pabel-Verlag neu aufgelegt wurde. Die Romane waren, was die Schilderungen von Gewalt und Grausamkeiten angeht, entschärft worden. Die Nummer 7, die in den 70ern indiziert worden war, ließ man einfach aus. Das führte natürlich zu Unterschieden in der Nummerierung zwischen Erst- und Zweitauflage. Um diese Differenzen wieder auszugleichen, wurde im November 1983 mit der Ausgabe 34: "Der schwarze Hengst" ein neu geschriebener Roman eingefügt. Ein anderer vormals indizierter Roman, Nummer 104: "Die Braut der Bestie", wurde weitestgehend umgeschrieben. Die Originaltitel drei weiterer Romane wurden geändert.

Da sich die Situation in den 80er-Jahren auf dem Heftromanmarkt gegenüber den 70ern geändert hatte, konnte der "Dämonenkiller" nicht mehr an seine alten Erfolge anknüpfen. Dies lag auch daran, dass sich andere Horrorserien - allen voran "John Sinclair" - in der Zwischenzeit ihren Platz bei den Lesern gesichert hatten. Der Pabel-Verlag entschloss sich - wohl mit Blick auf die Verkaufszahlen - dazu, die Zweitauflage zu beenden, und ab Heft 131 neue Romane herauszugeben. Die laufende Handlung wurde in den Heften 131 und 132 zusammengefasst bzw. umgeschrieben. Die Serie, die bisher chronologisch aufgebaut war, bestand danach, vorerst, nur noch aus Einzelabenteuern. Viele Leser äußerten darüber ihren Unmut. Ab Heft 164 waren die Romane dann wieder inhaltlich miteinander verbunden. In Nummer 175 wurde den Lesern mitgeteilt, dass es sich um die letzte Ausgabe handele, da die geschäftliche Seite des "Dämonenkillers" nicht "rosig" aussehe. Damit verabschiedete sich 1986 der Pabel-Verlag wohl endgültig von der Serie.

Aber Dorian Hunter und seine verrückte Welt, in der es Dämonen, Janusköpfe, astralleibige Zauberer und 30 Zentimeter große Mitstreiter gab, wurde nie vergessen. Der in den 90er-Jahren gegründete Zaubermond-Verlag publiziert nun erneut die Abenteuer des außergewöhnlichen Serienhelden: So wurden die weitgehend unbekannten Romane (die bei Pabel nicht erschienenen Ausgaben 144 bis 150 der Erstauflage) veröffentlicht. Des weiteren gibt es die Buchreihen "Edition DK" (neue Dorian Hunter-Abenteuer), die "Edition Coco Zamis" und die "Dorian Hunter Classics"-Reihe.




 nach oben

2. Kurzübersicht über die inhaltliche Entwicklung

Der 29-jährige Engländer Dorian Hunter fährt mit seiner Frau Lilian an die jugoslawische Grenze und erreicht das Schloss der dämonischen Gräfin Anastasia von Lethian. Er und acht weitere Männer - die er bereits auf der Reise kennen gelernt hat - erfahren, dass sie Söhne der Gräfin sind. Ihr Vater ist ein Dämon, der sich Asmodi nennt und der Fürst der Finsternis ist. Er herrscht über die "Schwarze Familie", einem mafia-ähnlich organisierten Zusammenschluss der Dämonen. Abgesehen von Dorian nehmen die Söhne diese Nachrichten begeistert auf. Der Engländer versucht mit seiner Frau zu fliehen. Lilian Hunter verliert durch die Begegnung mit den Dämonen den Verstand. Anastasia von Lethian muss nach den magischen Gesetzen sterben, da sich einer ihrer Söhne von ihr abgewendet hat. Dorian und Lilian gelingt die Flucht, das Schloss brennt nieder.

In Wien, wo Lilian ärztlich behandelt wird, trifft Dorian die junge Hexe Coco Zamis. Die Beiden verlieben sich ineinander und Coco entsagt der Schwarzen Familie. In London bekommt Dorian Kontakt zum Secret Service, dem britischen Geheimdienst. Eine Jugendstilvilla wird die Zentrale beim Kampf gegen die Schwarze Familie. Dabei werden auch die ersten tragenden Personen der "Dämonenkiller"-Serie eingeführt: Trevor Sullivan, Martha Pickford, Phillip Hayward und der spätere "Puppenmann" Donald Chapman. Lilian Hunter distanziert sich im Laufe der Romane immer mehr von ihrem Mann, so dass ihre Beziehung schließlich endet (so, dass Coco Zamis endgültig Dorians neue Lebensgefährtin werden kann). Der Secret Service zieht sich nach relativ kurzem Engagement wieder aus der Dämonenbekämpfung zurück. Dorian und seine Freunde führen diese Aufgabe - mit finanzieller Unterstützung des Millionärs Jeff Parker - allein fort. Dorian Hunter erinnert sich daran, dass er im 15. Jahrhundert als Baron Nicolas de Conde gelebt hat. Damals ging er einen Pakt mit dem Dämon Asmodi I ein, um das ewige Leben zu erhalten. Als Konsequenz daraus fanden seine Frau und seine Kinder den Tod. Durch den Hass auf die Schwarzblütigen entwickelte sich Nicolas de Conde zum "Dämonenkiller", der jeweils nach seinem eigenen Tod in einem neuen Körper wiedergeboren wurde.

In seinem jetzigen Leben als Dorian Hunter erinnert er sich nach und nach an seine verschiedenen "Vergangenheitsabenteuer", die in der Serie geschildert und mit der Gegenwart verwoben werden. Dabei treten interessante Personen auf, wie das Alraunenwesen Hekate, der janusköpfige Dämon Olivaro oder der legendäre Dr. Faustus. Die Autoren entschlossen sich dazu, mit dem "Castillo Basajaun" einen neuen Handlungsmittelpunkt und mehrere neue Charaktere in die Serie einzuführen. Eine wichtige Rolle in der Dämonenkiller-Serie spielen auch die Begebenheiten um den sagenumwobenen Hermes Trismegistos, dessen Vermächtnis Dorian für eine Weile antritt. Zuvor erwacht der "Cro-Magnon" Unga aus seinem magischen Tiefschlaf und wird zu einem wichtigen Freund und Verbündeten von Dorian. Als einer der Höhepunkte der Serie wird von vielen Lesern der "Baphomet"-Zyklus betrachtet, in dessen Verlauf der uralte Dämon Skarabäus Toth zu neuer Jugend und Macht gelangen möchte. In den neueren Roman wird das Castillo Basajaun zerstört und die Charaktere werden auf eine überschaubare Anzahl beschränkt.




 nach oben

3. Autorenlexikon

3. 1. Pabel-Verlag

PseudonymNameAnmerkungen
Gay D. CarsonGünter DöngesBekannt durch die "Butler Parker"-Romanserie.
Derek ChessDirk R. HessMitarbeit ab Heft 80. Er verfasste 5 Romane - konnte von der Pabel-Redaktion in den 80ern nicht mehr ausfindig gemacht werden.
Charles Fleming Wollte nicht mehr mitschreiben, da er nicht gern nach Exposés arbeitet.
Neal DavenportKurt LuifMitbegründer der Serie.
Raymond HartRainer DelfsHeft 104 und 155 - Delfs war eigentlich Lektor beim Pabel-Verlag , wollte aber unbedingt beim DäKi mitschreiben!
Merlyn G. HasturW.K. GiesaMitarbeit ab Heft 135 (neue Romane in den 80ern); begann gemeinsam mit Earl Warren neue Zyklen für die neue Auflage in den 80ern zu entwickeln.
Hivar KelaskerHans KneifelUmstrittenster Autor der Serie!
Pierre LykoffPeter RitterMitarbeit ab Heft 148 (neue Romane in den 80ern).
George McMahonHubert HaenselMitarbeit ab Heft 141 (neue Romane in den 80ern).
Roy PalmerHolger Friedrichs 
 Ernst VlcekDämonenkiller-Erfinder.
Hugh WalkerHubert StraßlDer beliebte Autor schrieb nur Heft 89.
Earl WarrenWalter AppelDER deutsche Horrorschreiber,
was die Mitarbeit an den verschiedensten Serien betrifft.
Paul WolfErnst VlcekAusgerechnet der einzige deutsche Name in der Serie ist ein Pseudonym.

3.2 Zaubermond-Verlag

Band 6 der Edition DKAutorAnmerkungen
Walter AppelSchrieb nur einen Originaltext für Zaubermond:
Buch 31 der Edition DK Classics.
Martin KayBuch 32 der Edition DK Classics
Edition DK: Buch 1, 3, 5 ...
Frank RehfeldEdition DK: Buch 6 ...
Dario VandisEdition DK: Buch 1, 2, 4 ...



 nach oben

4. Lexikon der Seriencharaktere

Lexikon

5. Dämonenkiller Sach- und Begriffslexikon




 nach oben

6. Der Dämonenkiller im Internet

www.daemonenkiller.de ....zeigt das DäKi-Logo und einen Link zu den Seiten des Zaubermond-Verlages.

www.foltom.de/tomdk/default.html "Toms Dämonenkiller"-Seiten bieten die umfangreichsten Informationen rund um Dorian Hunter, die im Internet zu finden sind. Außerdem lassen sich dort kostenlos die Dämonenkiller-Fan-Storys "Gefangen im Bluttunnel" und "Die Söhne Satans" downloaden.

www.mysterien.de/daemonenkiller.htm Kurzer Überblick über die Seriencharaktere

www.zaubermond.de Die Homepage des Zaubermond-Verlages: Neuigkeiten bezüglich der Buchveröffentlichungen und ein lebhaftes Forum, in dem Leser und Interessierte ihre Meinung äußern können.

home.t-online.de/home/0233612644-0001/daeki.htm Verschiedene Infos. U.a. Inhalts- und Serienübersicht zum Thema "Dämonenkiller" von Thomas Born bzw. dem Zaubermond-Verlag.




 nach oben

7. Fan-Storys

"Gefangen im Bluttunnel" von Chet Warner. Erschienen bei www.foltom.de/tomdk/default.html.

"Im Banne der Hexe" von Thomas Backus. Erschienen auf den T-Online Seiten von Thomas Born bzw. des Zaubermond-Verlages (siehe "Dämonenkiller im Internet").

"Die Söhne Satans" von Chet Warner. Erschienen auf bei www.foltom.de/tomdk/default.html.




 nach oben

8. Was noch?

Als Beispiel für eine Kritik an der Serie und der Konzeption des "Dämonenkillers" soll hier ein Auszug aus dem Buch "Unterhaltung - Lexikon zur populären Kultur" (rororo-Taschenbuch, 1977) angeführt werden:

"Der Hexenmeister - oder schwarzer Magier - hingegen ist ein Herr, der befiehlt, der auf Grund geheimer Riten den Teufel beschwören und sich die Mächte der Hölle untertan machen kann; freilich auf Grund eines Paktes, den er mit seiner Seele wird bezahlen müssen. Der Magier kann auch ein weißer Magier sein (oder durch Abfall von Satan zu einem solchen werden), der seine magische Kunst im Kampf gegen die dämonischen Mächte einsetzt. Er ist dann fast so etwas wie ein Priester, eine Autorität, die ihre Rechtfertigung durch die angenommene Bedrohung durch Dämonen, Hexen und schwarze Magie erfährt. Ein >guter< Magier ist beispielsweise auch der Exorzist, der mittels magischer Riten böse Geister unter seine Kontrolle zu bringen vermag. Gestalten dieses Typs wurden zu Titelfiguren deutscher Romanheftserien wie "Dr. Zamorra" (Der Meister des Übersinnlichen) und "Dämonen-Killer" (Untertitel: Aus dem Leben eines Exorzisten). Der "Dämonen-Killer" beispielsweise ist ein Mann, der sich vor Jahrhunderten um den Preis der Unsterblichkeit dem >Fürsten der Finsternis< verschrieben hat. Seitdem wandert seine Seele von einem zum andern, während er gegen die >Schwarze Familie< der Dämonen kämpft. Er erfährt seine Wiedergeburt in der Gegenwart als >Dorian Hunter< und bringt Heft um Heft Dämonen zur Strecke. Die solchen Serien zugrundeliegende paranoide Welterfahrung wird hier überdeutlich formuliert:
Die Dämonen sind mitten unter uns. In der Maske ganz normaler Menschen gehen sie im Verborgenen ihren abartigen Neigungen nach. Sie spielen bei den Menschen Schicksal, holen sich ihr Blut, ihre Körper und ihre Seelen. Aber die Dämonen wollen noch mehr. Sie haben sich zu der mächtigen ‘Schwarzen Familie‘ zusammengeschlossen, um eines Tages die Herrschaft über die Welt anzutreten. Es gibt nur einen, der das verhindern kann: >Dorian Hunter, der Dämonen-Killer< !
Dem Killer zur Seite steht eine eigene >Inquisitions-Abteilung<. Entlarvend für eine solche Handlungskonzeption ist, wie einfach sie sich durch einen Vokabelaustausch auf die gesellschaftliche Wirklichkeit übertragen läßt (statt Dämonen: Hexen Juden, politische Gegner; statt Dämonen-Killer: Inquisitor, Führer)."

Vorweg: der zitierte Text beinhaltet drei Fehler: 1. Es heißt es "Professor Zamorra" und nicht "Dr.". 2. Nicolas de Conde hat sich genaugenommen nicht dem Teufel (der der Dämon Asmodi I war) verschrieben, sondern opferte (wenn auch ungewollt) seine Familie, um das ewige Leben zu erhalten. 3. Erfahrungen können nicht paranoid sein, sondern nur Vorstellungen.
Der letzte Satz aus dem Rohwolt-Buch ist eine Dummheit, die ihres gleichen sucht. Mit solchen Methoden kann man alles entlarven (z.B. statt James Bond: Kinderschänder; statt KGB: wehrlose Kinder). Eine grundsätzliche Kritik/Auseinandersetzung wäre sicherlich interessant. Die pseudo-intellektuellen Äußerungen in dem Buch "Unterhaltung - Lexikon zur populären Literatur" mögen zwar einen gewissen Unterhaltungswert haben, sind aber im Grunde genommen einfältige Platitüden, die als Diskussionsbeitrag nicht viel wert sind.

nach oben
foltoms dk