Das Brückerl steht im Westen Münchens und preist sich als "Bar, Showbühne & Biergarten" an.
Die Anfahrt an einem kühlen (14 Grad Celsius. Minus.) Januar Abend gestaltet sich recht "romantisch-gruselig": Nebelschwaden ziehen über die, links und rechts der schmalen Straße liegenden, Felder. Der Schnee knirscht unter den Reifen ... und Häuser hat man schon ein ganzes Weilchen nicht mehr gesehen.
Das letzte Auto, welches noch hinter einem her zockelte, verabschiedet sich an einem Feldweg und biegt links ab. Jetzt also endgültig allein.
Da schält sich ein Gebäude aus dem Nebel ... Nein, nur eine Scheune. Vor der einsam und verlassen eine Gestalt steht. Regungslos beobachtet sie unsere Fahrt. Vielleicht schon eingefroren?
Dann wieder Einsamkeit in Schnee und Nebel ...
Letztlich dann aber doch die Ankunft am Ort des zukünftigen Geschehens und zuerst mal geplanten Abendessens!
Das Essen war übrigens sehr gut und das Geschehen ...
Wie schon beim letzten Lorber-Festival und auf einer privaten Geburtstagsfeier erlebt: Robespierre Akustik!
Ich kann mich da nur wiederholen: Die Songs eignen sich hervorragend für diese Art der Aufführung, die Arrangements sind wunderbar und klingen auch ohne E-Gitarre perfekt und mitreissend.
Der vom ersten Lorber-Festival "bekannte" Christian Hasler hat sich nun wohl vollends zur Band gesellt und wird fortan Robespierre an der Gitarre unterstützen.
In diesem Akustik-Set gelang ihm das schon sehr gut und wenn mich nicht alles trügt, bot er bei seinem Lorber-Einsatz vor vier Jahren eine hervorragende Leistung (insbesondere beim Hendrix-Cover) so dass ich schon sehr gespannt auf seinen ersten "elektrischen" Einsatz - voraussichtlich in Stegen - bin.
Das, für ein Akustik-Set, recht "große" Drumset wurde von Walter perfekt in die eher leise Atmosphäre der Songs eingefügt und natürlich wusste auch Hans am Bass und an sonstigen Saiteninstrumenten zu überzeugen.
Alle drei bildeten den perfekten "Background" für die von Franz vorgetragenen Songs und alle vier verwoben sozusagen sich und ihre Talente zu dem einmaligen "Robespierre-Akustik-Sound". Ein Sound der immer wieder und immer mehr zu gefallen weiß!
Aber leider leider ... Ja doch, einen Wermutstropfen gibt es: Die Lokalität!
So gemütlich es dort ist, so lecker das Essen war und so lieb die Haustiere und und und ... Das Brückerl ist für diese Art Konzert nicht wirklich gut geeignet. Mag auch daran liegen, dass ein sehr großer Teil der Gäste "alte" Fans der Band sind und jene deshalb vielleicht nicht mehr so viel Aufmerksamkeit dem eigentlichen Geschehen auf der Bühne widmen ... Ich fand es halt nur schade, dass einige der ruhigen Songs im "Hintergrundgemurmel" fast untergingen und nicht so zur Geltung kamen, wie sie es verdient hätten.
Na, in Stegen wirds im März ja wieder elektrisch und schätzungsweise auch wieder entsprechend lauter. Da kann dann von mir aus auch wieder gemurmelt werden ;-)
So oder so, ich möchte und werde bestimmt ROBESPIERRE & Band wiedersehen :-)
Apropos "sehen": Ja, ich hab Fotos gemacht. Ja, sie sind wieder nix geworden. Ja, ich bin absolut unfähig. hmpf. Beweise? Da wären eins, zwei, drei