Ja, ich weiß: Eigentlich hätten an diesem Abend auch Robespierre aufm Tollwood gespielt und u.a. ihre neue CD vorgestellt. Dummerweise hab ich die Karten für Tull aber schon länger gehabt. Und habe zudem Jethro Tull seit bald zwanzig Jahren nicht mehr Live gesehen. Es wurde also Zeit!
Und es wurde eine Zeit! Drei Stunden um halbwegs genau zu sein.
Wobei die erste knappe Stunde von Mandoki & und Friends, zu denen u.a. auch ein gewisser Ian Anderson gehört, der mit seinem Querflötenspiel Mandokis Songs definitiv bereichert hat, gehörte, bestritten wurde
Ganz nette Musik. Teilweise auch ein bisschen rockig, für meinen Geschmack aber etwas zu ... na ja, "überarrangiert". Wenn es so was gibt. Wenn nicht machts auch nix. War schon in Ordnung. Und wie gesagt: Mr. Anderson war den Großteil dieses Vorprogramms auch auf der Bühne zu bewundern. Allein deshalb hätte es sich gelohnt.
Ach ja, nicht zu vergessen die Sängerin, deren Namen ich latürnich vergessen hab, deren Stimme aber, teils an Alanis Morrisette erinnernd, wirklich hervorragend war/ist und auch später im eigentlichen Hauptkonzert erneut zu hören war.
Nach zwanzig Minuten Umbaupause gings dann los: JETHRO TULL LIVE! Fast zwei Stunden durchgehend (-springend; Flöte, Mundharmonika, Gitarre und wasauchimmersonstnoch spielend) Blues und Rock und Folk und wasweißichistmirauchegalsolangeesgutklingtundspaßmacht vom Feinsten!
Ja Blues! Ein paar Stücke aus der anfänglichen Anfangszeit, zu denen Ian Anderson dann u.a. auch die Mundharmonika herausholte ... Genial!
Natürlich gab es auch die "Renner", die Ewigkeitshits wie Aqualung oder Locomotive Breath. Aber fast alles in neuer, teils kürzer Version. Oder ein kleines und sehr feines "Triple Feature", bestehend aus Songs From The Woods, aus dem Album Songs From The Woods, Too Old To RocknRoll - Too Young To Die aus dem Album Too Old To RocknRoll - Too Young To, sowie Heavy Horses, aus dem Album ... Na? Genau: Heavy Horses. Die drei wurden auch so ähnlich wie hier angekündigt, deshalb hab ichs mir auch merken können ;-) Und noch viele gute und sehr gute Songs mehr. Budapest fällt mir gerade noch ein. Living in the past, als Intro, sozusagen. Ein Weihnachtslied, gemixt mit einem anderen bekannten Instrumental-Stück von Tull, aber dessen Titel fällt mir nicht mehr ein. Ist mir aber auch gestern schon nicht eingefallen. Immer im "Refrain" wurde ein Weihnachtslied draus. Witzig. Irgendwie. Hunting Girl gabs auch. Und - das laut Ian Anderson zur heutigen Zeit wahrscheinlich eher politisch unkorrekte "I dont wanna be a - Fat Man und Dot Com.
Doch, war ein fabelhaftes Musikereignis, hat irre Spaß gemacht, man merkt den Kerlen nicht an, wie alt sie "eigentlich" schon sind und die Musik ist einfach zeitlos.
So muss das! Sein!
nur nicht ganz so teuer, bitte. Hat sich zwar gelohnt, aber trotzdem ...
Ich würde ja gerne die einzelnen Musiker "neben" Ian Anderson, der ja wohl über jeder Kritik steht, er ist einfach saugut, aber außer Martin "Lancelot" Barre an der Gitarre und Don Perry (aus L.A.) am Schlagzeug, fallen mir die Namen nicht mehr ein. Dabei war der Bassist (auch schon im "Vorprogramm zu sehen und zu hören) wirklich "cool" (bei den Temperaturen in der Halle ein wirkliches Wunder! ;-) und der Keyboarder mindestens sehr sehr gut. Nun gut, sie werden es überleben und bestimmt auch die nächsten Konzerte noch in Bestform spielen. Wenn sie die Möglichkeit ergeben sollte: Ich geh wieder hin! :-)
"Stunden später":
Und weil man sich ja auf ein "nächstes Mal - wann immer das sein wird" auch vorbereitet, weiß ich mittlerweile (zwei Tage später ;-) alle Namen. Okay, das ist in sofern einfach, als es die gleiche Truppe ist, die auch auf dem "Living in the Past" Live-Album den Hauptpart übernommen hat:
Jonathan Noyce am Bass und Andrew Giddings spielte Keyboard und Ziehharmonika. Und Don Perry schreibt sich Doane Perry. Letztlich zwar alles nicht so wichtig, hauptsache sie machen gute Musik und das taten sie definitv, aber der Vollständigkeit halber, wollte ich das dann schon noch erwähnt haben.