| | Ab und zu komm' ich doch tatsächlich zum lesen ...und das kommt dabei heraus: |  |
  | Orson Scott Card / Das grosse Spiel |  |
Eine Science-Fiction Story die an Starship Troopers erinnert. Und, außer dass in diesem Buch die Schlachten "nur" virtuell (anscheinend) geführt werden, gibt es eigentlich auch keinen Unterschied.
Das Buch ist spannend, die Geschichte flüssig lesbar und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Aaaaber ...
Für meinen Geschmack hat der Autor es hier versäumt wirklich Kinder agieren zu lassen. Was die "Kleinen", zwischen 6 und 12 Jahre, hier von sich geben, wie sich verhalten und ihre Gedanken, das passt meiner Meinung nach einfach nicht zu Kindern. Junge Erwachsene hätte ich noch durchgehen lassen, aber das Alter, das auch immer wieder in den Vordergrund gespielt wird, passt doch nicht mit dem zusammen, was die Akteure da tatsächlich treiben? Und damit meine ich jetzt nicht - nur - dass diese Kinder (gezüchtete) Genies sind und von daher schon mit 5 cleverer sind als ich. Damit hab ich kein Problem (das ist auch nicht schwer ;-) Aber wenn ich schon Kinder als Hauptcharaktere in einem Buch handeln lasse, dann, finde ich, sollte man auch bemüht sein, sie dem Leser als solche nahe zu bringen. Dann wären die ständigen Altersangaben auch unnötig.
Aber vielleicht ist das auch nur meine kleinliche Ader. Insgesamt ist dieses Buch - trotzdem ;-) - wirklich empfehlenswert und gefällt mir ganz gut.
| | Tom Piccirilli / Söhne des Bösen | |
Ein moderner Horrorthriller der, im Kleinstadtmillieu, mit den Ängsten vor dem Bösen oder besser dem "Böse werden" spielt. Interessante Charaktere bevölkern diesen Roman und obwohl die "Dunklen" in Persona auftreten und handeln, legt es der Autor nicht auf die "billigen" Schock- oder Ekeleffekte an. Diese sind nur im Hintergrund vorhanden (dort allerdings umso stärker).
Man kann die Geschichte auch als die Suche des jüngeren Sohnes nach Anerkennung (durch den "Dunklen Vater" - so der Originaltitel), nach Abgrenzung zum älteren Bruder sehen und lesen. Der Zwiespalt des Älteren sein "Erbe" anzutreten und sein Versuch ein normales Leben zu führen, macht allerdings den Hauptteil des Buches aus.
Spannend und kurzweilig und unterhaltsam. Ich würde auch gerne noch die ein oder andere Kurzgeschichte des Autoren im BLITZ-Verlag veröffentlicht sehen!
| | Manfred Weinland & Martin Kay / Landru | |
Endlich erschienen: Der fünfte Band der Saga um Lilith Eden oder, in diesem Fall besser, um Das Volk Der Nacht! Das Warten hat sich gelohnt!
Was für ein Feuerwerk zünden die beiden Autoren hier! Als ich erfuhr, dass in diesem Roman Lilith Eden überhaupt nicht vorkommen sollte, war ich sehr wenig begeistert! Als ich dann aber die Lektüre begonnen hatte, war ich von der Story so gefesselt, dass das "Fehlen" von Vampira selbst, keine Rolle mehr spielte.
Die Vergangenheit, besser: VergangenheitEN, von Landru sind so spannend und dicht geschildert, dass keinen Moment Langeweile aufkam. Selbst die, von dem ein oder anderen "bemängelte", lange Schiffreise bot mir persönlich genug Unterhaltungswert und bereitete die darauf folgenden Ereignisse sehr gut und spannend vor!
Die - schon fast übliche - Verknüpfung von geschichtlichen/biblischen Geschehnissen ist wieder sehr gut gelungen und bindet die "historischen" Figuren optimal in die Handlung ein.
Der, für mich, größte Pluspunkt dieses Romans ist die durchgängige und zu einem - vorläufigen - Abschluss gebrachte Geschichte, die, anders als in den vorigen Bänden, ohne großen Cliffhanger am Ende auskommt und, trotzdem Lilith Eden nur im - fernen - Hintergrund eine Rolle spielt, den Gesamtzyklus weiterbringt.
Dieses Buch kann ich guten Gewissens auch Neulesern, der ich letztlich ja auch bin, empfehlen oder auch Lesern, die von Vampira noch gar nichts gehört/gelesen haben! Ein echtes Highlight aus dem Zaubermond-Verlag zum Beginn des neuen Milleniums!
| | Brian Lumley / Kreaturen der Nacht | |
Harry Keogh ist wieder da! Oder immer noch?
Während sich die ersten beiden - deutschen - Romane der Reihe noch hauptsächlich um Harry Keogh selbst drehten, wird hier der Grundstein für eine sehr viel weitergehende Fortsetzung gelegt.
Thibor Ferenczy ist tot, aber der Necroscope wäre nicht der Mann der mit den Toten spricht, wenn er nicht auch von einem toten Wamphyri Informationen gewinnen könnte. Die spannende und mitreissende Erzählung aus der Vergangenheit Thibors macht den Großteil dieses Buches aus. Sie bildet wohl auch die Grundlage dessen was weiterhin geschehen wird und zum Teil jetzt schon geschieht. Allein schon die wenigen Auftritte Harrys lassen den Leser frösteln, so nah und dicht wird die Atmosphäre geschildert. Und Harry gehört zu den Guten!
Lumley - und dem neuen Übersetzer Hans Gerwien - gelingt es wieder einmal eine Spannung und damit das Interesse des Lesers aufrecht zu erhalten, wie selten einem anderen Genreautoren. Und wenn man sich in Erinnerung ruft, dass es sich hierbei erst um das erste Drittel des zweiten Originalromans handelt, sozusagen die Einleitung... Bin schon sehr gespannt, wie es - Ende Januar 2001 - weitergeht!
Wie der Titel schon vermuten lässt: Ein Hauch von Lovecraft liegt über und in diesem Roman.
Der Autor schreibt aber eigenständig und "moderner" (auch wenn das Original 1968 geschrieben wurde) und ist nicht "nur" Lovecraft-Epigone!
Der Verfall, Niedergang eines Mannes im Bann einer, nicht ganz menschlichen, jungen Frau wird, fast schon minutiös, geschildert und das ziemlich spannend! Zumindest wenn man das erste Kapitel "überstanden" hat. Das war mir letztlich zu viel Beschreibung und Versuch "Atmosphäre herzustellen". Aber mit dem zweiten Kapitel geht es dann richtig los und nach und nach nimmt auch den Leser das leise Grauen ... nein, eigentlich nicht Grauen, eher Unwohlsein, der Dunst von Ekel, den man, im ersten Moment, noch zu ertragen vermeint... Wie auch immer, die Geschichte weiß den Leser zu fesseln und nicht zuletzt mit morbidem Voyeurismus verfolgt man den Untergang des ehemaligen Predigers! Wieder ein echtes "Meisterwerk der Phantastik" aus dem BLITZ-Verlag!
Jeder "Freudianer" hätte wohl seine Freude an diesem Buch. Nachdem ich keiner bin, hält sie sich bei mir in Grenzen.
Die Idee ist ja grundsätzlich ganz gut: Per Hypnose und Rückführung wird die Geschichte einer Wesenheit, eben des Feuerwurms, "aufgedeckt". Der Anfang liest sich dann auch schon sehr spannend. Spätestens wenn dann aber, schwer lesbarer, Slang verwendet wird um ein "mittelalterliches Feeling" aufkommen zu lassen, hört es bei mir auf. Vor allem, da eigentlich nichts wesentliches passiert und dann noch "einfach so" mittendrin wieder in die "Hochsprache" gewechselt wird, obwohl eigentlich noch die gleichen Personen "reden". (Es sollte hier wohl die Erzählung in der - hypnotischen - Erzählung, in der - Roman - Erzählung hervorgehoben werden. Das war dann zwar auch wesentlich lesbarer, aber eben nicht konsequent.) Die meisten Anspielungen auf ein unheimliches Wesen werden dem Leser aus zweiter, wenn nicht sogar dritter Hand präsentiert und da ändert es auch nichts, wenn der Hauptprotagonist, im Stile Kings Roman über das Alter Ego eines Autoren (mir ist gerade er Titel entfallen ;-), am Ende eine direkte Verbindung zu dem "Feuerwurm" hergestellt hat, bzw. diese schon immer vorhanden war.
Das ganze ist irgendwie recht konfus und vage und erfüllte leider nicht die Erwartungen, die ich in den Roman hatte. Möglich, dass ich auch einfach nix verstanden habe.
| | Manfred Weinland / Das Volk der Nacht | |
Das Erwachen der Halbvampirin Lilith Eden zwei Jahre vor ihrer eigentlichen Bestimmung, Landru auf der Suche nach dem Lilienkelch und Esben Storm, "niemandes Freund", alles Namen die den Fans und Lesern der Romanserie VAMPIRA aus dem BASTEI-Verlag sicher noch ein Begriff sind.
Vor einiger Zeit begann der ZAUBERMOND-Verlag mit der Weiterführung der eingestellten Reihe. Jetzt endlich hat man sich dort dazu entschlossen, auch die alten Romane im Hardcover neu aufzulegen. In diesem ersten Roman sogar mit einer zusätzlichen Episode zu Landrus Erlebnissen im Mittelalter.
Alles sehr spannend und sehr aufregend! Vor allem für mich, der ich die Heftserie damals nicht gelesen hatte. In diesem ersten Band der "Classic-Reihe" erwacht Lilith Eden und noch ist ihr nicht ganz klar, was eigentlich auf sie zukommt. Landru, der Kelchhüter - noch? - ohne Kelch wird kurz vorgestellt, darf aber in diesen kurzen Auftritten schon beweisen, welche Bösartigkeit ihm inne wohnt. Esben Storm - dürfte mein Lieblingscharakter werden ;-) - tut sich mit mystischen und eher nichtssagenden (zumindest für mich Nichtwissenden aber teils wohl auch für Lilith ;-) Orakeln hervor und auch die Menschen, die diesen Roman sonst bevölkern sind wohltuend "echt" oder einfach nur gut beschrieben.
Diese ganze "wahre Geschichte der Vampire" ist wohltuend "anders" und wirklich spannend be- und geschrieben. Man merkt auch nicht, dass es sich um eine ehemalige Heftromanserie handelt, es gibt keine Brüche oder unmäßigen Wiederholungen zwischen den einzelnen Kapiteln. Alles fügt sich nahtlos ineinander und ich warte - man könnte schon fast sagen sehnsüchtig - auf den nächsten Band, der auf insgesamt 7 Bände konzipierten Reihe. Hoffentlich werden danach auch die Taschenheftromane bei ZAUBERMOND veröffentlicht! Klasse das!
| | Frank Rehfeld / Fürsten der Finsternis | |
Ein knappes Jahr ist vergangen seit wir die letzten "neuen" Abenteuer des Dämonenkillers Dorian Hunter lesen konnten. Der Zaubermond-Verlag hat sich Zeit gelassen und damit, in meinem Fall, die Erwartungen sehr hoch geschraubt.
Die Leseprobe, die auf den Seiten des Verlags zu lesen ist, hat diese Erwartungen dann doch wieder gesenkt und dies zu beiderseitigem Vorteil, würde ich mal sagen.
Die Story an sich ist natürlich spannend, man möchte wissen, wer nun der neue Fürst werden wird. Das lässt sich nach der Lektüre dieses Bandes zwar schon denken, aber sicher kann man noch nicht sein.
Allerdings möchte ich behaupten, dass dieses Buch definitiv zu lang und leider teilweise auch langatmig ist! Viele Beschreibungen werden wiederholt, durch andere Formulierungen noch stärker hervorgehoben, ohne das dadurch ein Gewinn erreicht wird. Mit Isbrant und Larissa werden zwei neue Figuren eingeführt (okay, Larissa ist schon "bekannt") aber mehr auch nicht. Isbrant taucht später überhaupt nicht mehr auf, spielt aber wohl zukünftig noch eine gewichtige Rolle. Larissa wird nur in einigen kurzen Kapitel "vorgeführt"; schon nach einem war klar, dass sie große Macht hat und jede weitere Beschreibung erfüllt dann auch das, oben bereits genannte, Kriterium der - unnötigen - Wiederholung.
Eine hervorragende Szene war das Aufeinandertreffen von Olivaro und Dorian. Kurz, hat mir persönlich aber sehr gut gefallen und erinnerte mich an das eigentliche Flair der Serie!
Cocos, auch in der Leseprobe von mir bemängelte, "Hausfrauchenverhalten" wird leidlich erklärt. Dadurch, dass die dahinter stehende Person aber nicht näher "vorgestellt" wird, bleibt dieses untypische Verhalten aber doch etwas beliebig. Immerhin darf sie später dann doch wieder etwas "typischer" agieren und lässt eine grosse Frage offen (die ich latürnich hier nicht anführen kann, will ja keinem den Spaß verderben ;-) die im Folgeband sicher auch noch Konsequenzen haben wird!
Dorian selbst weiß zu gefallen auch wenn sein Verhalten in Dorf und Schloß etwas sehr zurückhaltend beschrieben wird. Natürlich will er zu Coco und Martin, aber dazu eine - zumindest Art - Satansmesse einfach weiter laufen zu lassen... Naja, geht irgendwie aber halbwegs in Ordnung.
Dieser 6. Roman der Edition DK enthält für meinen Geschmack zu viele, zu stark ausufernde Beschreibungen, sei es der Landschaften oder des jeweiligen Verhaltens, wirkliche Spannung kommt nur selten auf weil vieles einfach "zu Tode erklärt" wird.
Für Fans der DK-Reihe Pflicht, das ist keine Frage. In diesem Band werden die "Vorarbeiten" für ein - hoffentliches - grandioses Finale geleistet, da bin ich mir ziemlich sicher! Abgehakt und weiter gehts!
| | Ramón Díaz Eterovic / Engel und Einsame | |
Ein sehr "schöner" südamerikanischer Krimi. Handelt in Chile um genau zu sein.
Santiago wird von dem "ortskundigen" Detektiv Heredia gut beschrieben. Einen Nachteil, so es denn einer ist, stellt für mich allerdings genau diese "Ortskundigkeit" dar. Sowohl Autor, als auch Detektiv kennen die Stadt einfach zu gut und schaffen es nicht, sie für den Leser - also für mich;-) - richtig lebendig werden zu lassen.
Aber das ist ja nur ein Teil der Geschichte. Der Krimiplot ist sehr spannend und "dicht" aufgebaut und erzählt. Und was die Charaktere angeht, hier schafft es der Autor wirklich, diese dem Leser nahe zu bringen. Neben den kleinen menschlichen Tragödien, allerdings auch den teilweise sehr brutalen großen, die den Helden heimsuchen, sind es vor allem auch dessen Schwächen und Vorlieben (für Katzen und Selbstgespräche), die Heredia sehr sympathisch machen.
Insgesamt ein mindestens guter Kriminalroman mit "den üblichen Verdächtigen" bzw. Protagonisten.
| | Terry Pratchett / Der Fünfte Elefant | |
Ein wunderbares neues Werk von Terry Pratchett. Ein Sam Mumm, wie man ihn selten erlebt und auch Karotte schwingt sich zu neuen Höhen auf. Ich mochte ja schon "Wachen Wachen" sehr gerne und dieses Buch ist eine weitere wirklich witzige und amüsante Geschichte über die Mitglieder der Wache.
Die politischen Intrigen, die Ränkespiele um den neuen Zwergenkönig, die Sam Mumm mit Begleitung nach Überwald führen tun ihr übriges um diesen Roman nicht nur lustig, sondern auch spannend zu machen.
Das Geheimnis der gestohlenen "Zwergenkönigessteinsemmel" und der damit verbundene Wechsel von Mumms politischer "Karriere" mit seinem ‘normalen‘ Polizistendenken (eigentlich besser umgekehrt) ist einfach zu köstlich, spannend und genial um das zu versäumen!
Und was passiert in Ankh-Morpork wenn die Wache streikt? Die Antwort ist so genial und passend zu dieser Stadt ... man muss es lesen um es zu glauben ;-)