| | Ab und zu komm’ ich doch tatsächlich zum lesen ...und das kommt dabei heraus: |  |
  | John Twelve Hawks / Traveler |  |
Action, Orwell & Zivilisationskritik.
Spannend, kurzweilig und teilweise schon recht heftig beschrieben. Körper(teile) werden gerne mit schwarfen Klingen malträtiert und auch sonst wird vor Gewalt nicht wirklich zurück geschreckt. Aber dafür gibts auch einiges an Konsum- und eben Zivilisationskritik, das gleichts dann wohl wieder aus.
Ist nett das ganze. Gut lesbar. Wenn dieser Roman tatsächlich verfilmt werden sollte, werden garantiert viele Kampfszenen gekürzt ;-)
Interessante Personen werden auf jeden Fall sehr gut beschrieben und das auf eine Art und Weise die irgendwie dann auch am Ende ein Gefühl von "Oh, schon zu Ende?" aufkommen lassen.
| | Roald Dahl / Charlie und die Schokoladenfabrik | |
Zum einen ist diese Kindergeschichte wirklich nett geschrieben und unterhaltsam und mit "lehrreichen" Liedern/Gedichten versehen und zum anderen weiß ich jetzt, dass die Neuverfilmung die ist, die näher an der Geschichte dran ist.
Diese zusätzliche "Dramatik" in der alten Verfilmung, in der Charlie ohne Vater aufwuchs und dann noch zusätzliche Tests vor dem Gewinn standen ... Das gibts im Buch einfach nicht. Okay, es gibt auch Willy Wonkas Vaters nicht und das etwas hinausgezögerte Ende der Neuverfilmung auch nicht, aber das halte ich für nicht so gravierend. Letztlich ist Tim Burtons Film Klasse und eine sehr gute Buchverfilmung. Jawollja :-)
| | Terry Pratchett / Maurice, der Kater | |
Ja klar, Pratchett. Nie verkehrt. Auch hier wieder lustig und gut. Woher kenne ich (kennt man?) eigentlich diese Rattenkönig-Sache noch? Kam mir irgendwie bekannt vor.
Was die Geschichte angeht: Zu viele Hauptfiguren und dadurch zu viele Personen mit denen sich zu wenig befasst wird. Es geht gerade gegen Ende dann doch ein bisschen zu sehr ratz-fatz und vorbei is alles. In diesem Fall, behaupte ich einfach mal, hätte der doppelte Umfang nicht geschadet. Da wäre noch eine Menge an Geschichten rauszuholen gewesen. Ansonsten einfach eine Pratchett-Interpretation vom Gestiefelten Kater & dem Rattenfänger.
| | Claudia Kern & Bernd Frenz / S.T.A.L.K.E.R | |
Als Roman zu einem Computerspiel funktioniert das ganze recht gut. Es ist wohl auch die Vorgeschichte zum eigentlichen Spiel und davon dann auch noch der erste Teil. Ich für meinen Teil freu mich schon auf die Fortsetzung, denn die Protagonisten des Romans wachsen einem doch irgendwie auch ans Herz. Was bei einem sehr action-lastigen Roman schon was heißen will.
Komplex und vielschichtig und einfach gut und spannend be- und geschrieben das ganze. Wie gesagt: Her mit dem zweiten Teil :-)
| | C. S. Lewis / Das Wunder von Narnia | |
Auch hier war es ein Trailer, der mich auf den Roman aufmerksam machte. Allerdings ist in diesem Fall die Vorfreud auf die Romanfortsetzung eher nicht vorhanden und die Hoffnung in Bezug auf den Film, dass dieser wohl erst nach diesem ersten Roman der Serie spielt.
Die Geschichte, die Idee ist an sich in Ordnung. Aber für meinen Geschmack zu sehr "runtergebetet". Es passiert zwar vieles, das wird aber mehr oder weniger ausschließlich berichtet. Die Figuren bleiben Figuren, die Welten bleiben irgendwelche Welten auf Papier ... Es fehlt das Leben. Die Nähe. Zu den Personen und zum Geschehen. Bis Narnia entsteht und man überhaupt mal von einem dortigen Wunder sprechen kann, dauert es eine ganze Weile. Und das in einen Teich hüpfen und in einer anderen Welt rauskommen bzw. Ringe anstecken (mit dem gleichen Ergebnis) bleibt irgendwie ... flach. Auch keinen Fall wundersam.
Na ja, den Film werde ich mir sicher anschauen. Weitere Romane der Serie - erstmal - nicht kaufen.
| | Sergej Lukianenko / Wächter der Nacht | |
Zugegeben, der Kino-Trailer zum bald anlaufenden Film hat mich auf diese Geschichte aufmerksam gemacht. Allerdings dauerte es dann immer noch ein paar Wochen, bis der Roman endlich auf deutsch erschien. Aber jetzt! Kurz vor Kinostart :-) Das Warten hat sich gelohnt! Also zumindest was den Roman angeht.
Sehr kurzweilig. Eigentlich drei Geschichten in einem Band und insgesamt spannend und unterhaltsam.
Die drei Geschichten drehen sich immer um Anton, einen der Wächter der Nacht und somit ein Guter ... Sorry. Ein Lichter, wie sie im Roman genannt werden. Die anderen sind die Dunklen. Und alle (Hexen, Magier, Vampire, Tiermenschen ... Alles was ANDERE Fähigkeiten besitzt. So ungefähr) leben mit und zwischen den Menschen, begegnen sich gegenseitig aber häufig im Zwielicht, einer Art Zwischendimension die weit in die Tiefe reicht und in der ein anderer Zeitablauf herrscht. Anton ist eigentlich kein Kämpfer-Typ und mehr von Zweifeln - an so ziemlich allem - geplagt, als dass er wirklich Wächtertätigkeiten wahrnimmt. Allerdings nur anfangs. Mit dem Fortgang der Geschichten nehmen zwar seine Zweifel zu, aber auch seine Fähigkeiten und auch sein Erkennen, oder besser Erahnen dessen, was er tut, oder was von ihm erwartet wird. Und vor allem warum!
Letztlich drehen sich alle drei Geschichten, die wie gesagt mit einem dicken roten Faden verbunden sind, darum und zeichnen so ein sehr präzises und gleichzeitig wirres Bild dieser ANDEREN in Moskau.
Ich freue mich zum einen schon auf den Kinofilm, aber noch viel mehr auf den zweiten Band "Wächter des Tages" - der, was den Titel angeht, wohl die andere Seite dessen beleuchtet, was in diesem ersten Band erzählt wurde. Also wohl nicht des gleichen Geschehens, aber eben dieses "allgemeinen" Kräftemessens zwischen Licht und Dunkel. Mehr davon!
| | Terry Pratchett / Ab die Post | |
Ankh-Morpork. Und auch Karotte kommt mal ganz kurz vor. Aber gaaaaaaanz anders. Irgendwie. Ernst. Wie auch der gesamte Roman, die Geschichte einmal mehr von ungewöhnlicher Ernsthaftigkeit geprägt ist. Hab ich das nicht schön gesagt ... geschrieben? *g*
Es gibt natürlich schon wieder sehr humorvolle und auch viele lustige Abschnitte in dem Roman. Aber es bleiben eben nur Abschnitte. Insgesamt ist das ganze eher so eine Art Anklage gegen die Ausbeutung und dagegen, dass wir Menschen uns so leicht(gläbig) ausbeuten (oder auch "nur" hereinlegen) lassen. So ähnlich. Diesen Eindruck hat die Geschichte mir vermittelt.
Erinnert auch irgendwie an den Clou. Bekannt? Nein? Paul Newman? Robert Redford? Entertainer? Letzterer von Scott Joplin. Konnte ich auch mal bruchstückhaft spielen ... Egal ;-) Die Geschichte in "Ab die Post" wird auf jeden Fall in der zweiten Hälfte zu einer Nacherzählung vom Clou. Annähernd. Vom Prinzip her.
Alles in allem sicher ein Lesevergnügen. Nicht unbedingt die Erwartungen (meine Erwartungen) an einen Pratchett-Scheibenwelt-Roman erfüllend. Einige sehr sympathische Charaktere spielen mit (und auch die Hauptrollen). Es dauert doch einige Zeit (über hundert Seiten) bis die Geschichte so richtig ins Rollen kommt und dann ... Wie gesagt: Ernst. Der Clou. Vielleicht auch zu wenig Fantasy für meinen Geschmack, das mag sein.
| | Yann Apperry / Das zufällige Leben des Homer Idlewilde | |
Erinnert vom Stil her an Mark Twain. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mich kaum an dessen Stil erinnern zu können. Aber "Das zufällige Leben" hat so eine "Tom Sawyer - Qualität". Wenn jemand versteht was ich meine ...
Man soll vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht, es könnte in Erfüllung gehen! Diesen Satz hätte der Namensgeber des Romans vielleicht beherzigen sollen, hätte er ihn gekannt. Andererseits hätte es auch keine Rolle gespielt, hätte er sich nicht gewünscht, sein Leben nähme einen "aufregenderen" Verlauf. (Ganz (un)schön viel "hätte", oder? ;-)
Letztlich egal: Homer nimmt das Leben wie es kommt. Egal was passiert, wem es passiert ... er akzeptiert es irgendwie. Hat schon fast was religiöses, an ZEN erinnerndes, wie Homer Idlewilde mit dem Leben und seinen Mitmenschen umgeht. Nun ja, zumindest wenn er nicht gerade wieder Unsinn anstellt oder sich prügelt *g*. Walt Whitman wird im Roman erwähnt und irgendwo in der Geschichte verbirgt sich sicher auch dieses "zurück in die Natur", das Lob des einfachen Lebens ... Ist ja auch nicht verkehrt. Vor allem nicht, wenn es so leicht, unterhaltsam und schön geschrieben (übersetzt aus dem Französischen von Nathalie Mälzer-Semlinger) ist. Ein Roman den man gerne ein zweites Mal liest. Was ich wohl auch tun werde. Aber nicht sofort ;-)
| | Stefano Benni / Der Zeitenspringer | |
Es ist schon viele Jahre her, dass ich einen Roman von Benni gelesen habe. Ich erinnere mich, dass ich ... ich glaube es war Die Bar auf dem Meeresgrund, im Park des Nymphenburger Schloßes las. Nicht unbedingt komplett, aber an einem schönen Sommernachmittag, zwischen Früh- und Nachtschicht, saß ich dort auf einer Bank und las Benni. Baol oder Terra! hatten mir aber besser gefallen. Glaub ich. Wie gesagt, ist schon lange her.
Aktuell also Der Zeitenspringer. Ein Roman über Wurzeln. Herkunft. Und Bäume! Dorf und Stadt, Liebe und Verzweiflung ... Aufwachsen, Erwachsenwerden. Und das alles in eine phantasievolle und phantastische Erzählung gepackt. Verwirrend zum Teil, Sprunghaft - wie der Titel schon sagt. Aber immer "nah am Leben". Direkt und wenig beschönigend. Die Geschichte, die Art und Weise der Erzählung macht einfach Spaß und ein Lob dem Übersetzer Moshe Kahn, der die Lebhaftigkeit, die Lebensfreude des Italienischen - ich behaupte einfach, dass das im Original vorhanden ist *g* - auch in die deutschen Übersetzung gerettet hat.
Ich glaube ich werde mir die "alten" Roman Bennis raussuchen und in ihnen lesen. Schön das.
| | J. K. Rowling / Harry Potter and the Half-Blood Prince | |
Je länger die Lesung des letzten, fünften, Bandes zurück liegt, desto "schlechter" kommt er mir vor. Dabei war es offensichtlich nur das Ende, das mir damals nicht so gefiel!? Aber jetzt kommt es mir so vor, also ob recht wenig passierte "damals" ...
Und heute? Also in Band 6 der Reihe? Wenn ich es mir recht überlege passiert auch nicht viel ... Andererseits passiert das wenige so intensiv, dass es schon wieder nach mehr aussieht. Oder sich einfach "dichter", gedrängter liest. Irgendwie. Wahrscheinlich liegts an meinem keineswegs perfekten Englisch und dem Nicht-Verstehen des ein oder anderen Ausdrucks (und meiner Unlust einen Roman mit Wörterbuch zu lesen, lieber versteh ich dann manches nur aus dem Zusammenhang raus so ungefähr ... oder eben gar nicht ;-). Egal. Der Roman hat unterhalten, war spannend und hat ein überraschendes Ende. Mehr oder weniger. (Wer dazu mehr wissen möchte sollte das Buch lesen ;-) Dieses Mal spielen Beziehungen die Hauptrolle und stellen sozusagen das Thema. Gewisse Obsessionen Potters wirken zwar - auf mich - etwas sehr extrem und überzogen, aber das taucht nur zwischendurch immer mal kurz auf und hält sich sonst in Grenzen. Wie auch - ein bisschen zu meinem Leidwesen, muss ich gestehen - die Schule selbst, der Unterricht nur noch als Hintergrund des Geschehens dient und längst nicht mehr die Rolle spielt, die das ganze in den ersten drei Bänden noch einnahm. Selbst Quidditsch kommt zwar vor aber ist lange nicht so sehr im Vordergrund. Klar, einerseits möchte man ja nicht zu x-ten Male die Schilderung eines Spiels vorgesetzt bekommen ... andererseits hätte ich schon gerne ein kleines bisschen mehr davon gelesen *g*
Wie auch immer: Ein meiner Meinung nach wirklich gelungener Roman, der mehr als die ersten Bände offen lässt wie es weitergeht und Lust macht auf ein hoffentlich großartiges und wunderbares Finale!